Forschung

2007: Musik im Blut?

In Zusammenarbeit mit dem Droste-Hülshoff-Gymnasium in Rottweil entstand eine Forschungsserie über den Einfluss von Musik auf den Körper. Die Schülerinnen Annette Kolb und Katharina Sinner sind fasziniert von den Bildern und Strukturen in den Wassertropfen, der "Welt im Tropfen". Sie ließen sich von Prof. Dr. Bernd-Helmut Kröplin die Tropfenmethode erklären und liehen sich ein Dunkelfeld-Mikroskop des Institutes aus. Unter Leitung ihres Lehrers Michael Lamberty untersuchten sie jetzt die Auswirkungen von unterschiedlichen Musikstücken auf das Erscheinungsbild von Wasser, Blut und Urin unter dem Dunkelfeldmikroskop.

Ihre These: "Menschen erfahren Musik auch über ihre Körperflüssigkeiten"

Hier stellen wir Ergebnisse ihrer Versuche und Erkenntnisse in komprimierter Form vor:

Die Schülerinnen wählten 3 Musikarten aus.

  1. Eric Satie (ruhige, entspannende Klaviermusik)
  2. Deep Purple (melodiöse Rockmusik)
  3. Otep (Heavy Metal/Hard Rock, der für die Schülerinnen sehr brutal, aggressiv und unausgeglichen klingt).

Die Schülerinnen setzten sich in einen ruhigen Raum in ihrer Schule und hörten eine halbe Stunde Satie-Musik. Dabei unterhielten sie sich nicht. Anschließend nahmen sie Proben ihres Speichels, Urins und ihres Blutes und tropften sie mit Einwegspritzen auf jeweils einem eigenen Objektträger nach der bekannten Methode auf (Anmerkung: Das Blut gewannen sie ungefährlich mit einem Gerät, mit dem sich normalerweise Zuckerkranke in die Fingerkuppe stechen. Die herausquellenden Blutstropfen haben sie dann mit der Einwegspritze aufgenommen).

Zwischen den einzelnen Musikarten legten sie jeweils eine halbstündige Pause ein, damit sich der Körper wieder "neutralisieren" konnte. Dann begann der Versuch mit einem neuen Musikstück.

Musik und Blut

Am deutlichsten waren die unterschiedlichen Einflüsse der verschiedenen Musikarten auf das Körperwasser unter dem Dunkelfeldmikroskop im Blut zu erkennen. Es liefert die "besten" Bilder.

Fotos: Tropfen einer Reihe zu betrachten von oben nach unten. Reihen von links nach rechts jeweils von einer Musikrichtung:

  1. Blut ohne Beschallung
  2. Blut nach Musik von Satie
  3. Blut nach Musik von Deep Purple
  4. Blut nach Musik von Otep

Entnommen und aufgetropft von Annette.

 

"Blut zeigt eine erstaunlich klare und ruhige Tropfenstruktur. Im Normalzustand erinnern die Tropfen an Lochscheiben oder Räder. Ein Außenring ist von einer regelmäßigen Reihung von Löchern (meist 14 - 18) durchbrochen, zwischen den Löchern bleiben kräftige Speichen. Eine dünne helle Linie, die immer wieder durchbrochen ist, umgrenzt den Innenbereich, in dem die rote Blutmatrix von unregelmäßigen Löchern durchbrochen ist. Hört eine Person sanfte Klaviermusik von Satie (beide Versuchspersonen fühlten dabei eine tiefe Entspannung), scheinen die Tropfen zu vibrieren. Es gibt einen weichen und breiten helleren Außenring, innerhalb dessen eine ringförmige Zone wie ein löchriges Geflecht. Dadurch wirkt dieser Ring dunkel. Die Binnenstruktur sieht aus wie ein feines gekräuseltes Flechtwerk. Mitunter weicht die Kreisstruktur der Tropfen auf.

Klarer Rock scheint mit dem natürlichen Herzschlag zu korrespondieren, das Blut nach Deep Purple ähnelt dem natürlichen Zustand. Jedoch sind die Fenster im Außenring größer und die Stege schmaler; dort, wo sie nicht mehr bis an den Außenring stoßen, sind die Fenster verbunden. Die Innenstruktur enthält mehr dunkle Löcher und sieht aus wie eine gröbere Variante der Satietropfen.

Beim disharmonischen Heavy Metall von Otep, von den Versuchspersonen als unangenehm und verkrampfend empfunden, kommt es nahezu zu einer völligen Ablösung des Innenbereichs vom Außenring, sowie zur Bildung eines zweiten Matrixrings um die Kernfläche, die stark zerrissen ist."

 

Fotos: Tropfen einer Reihe zu betrachten von oben nach unten. Reihen von links nach rechts jeweils von einer Musikrichtung:

  1. Blut ohne Beschallung
  2. Blut nach Musik von Satie
  3. Blut nach Musik von Deep Purple
  4. Blut nach Musik von Otep

Entnommen und aufgetropft von Katharina.

 

Zitate und Fotos aus: "Musik im Blut?" - Ein Forschungsprojekt von Annette Kolb und Katharina Sinner, INSTI-Natworking Rottweil, 2007. Teilnahme bei "Jugend forscht".

Die Untersuchung zeigt, dass Musik auch Körperflüssigkeiten beeinflusst und diese verändert und dass in ihnen ablesbar ist, was für eine Art von Musik jemand gehört hat.

Musik in Speichel und Urin

Ähnliche Versuche wurden auch mit Speichel- und Urinproben durchgeführt. Die Unterschiede der verschiedenen Musikarten in den Tropfen unter dem Dunkelfeldmikroskop sind nicht so gut zu erkennen. Nur die Tropfen des mit Otep beschallten Urins unterscheiden sich stark von den anderen. Beim Speichelbild gibt es vor allem Unterschiede in der inneren Struktur, die auffallen.

Die Schülerinnen kommen zu dem Ergebnis, dass der Mensch Musik nicht nur "über die Ohren" aufnimmt, sondern der ganze Körper durch die Körperflüssigkeiten Musik "hört", also auf- und wahrnimmt.

 

Konstruktive Kommentare zur Interpretation der Bilder sind gern gesehen, bitte schreiben Sie an dialog@weltimtropfen.de.

Entspannen mit klassischer Musik

Wie stark klassische Musik auf den menschlichen Organismus wirkt, kann man nicht nur in unserer Ausstellung „Welt im Tropfen“ und unserer Forschung über das Gedächtnis des Wassers an den deutlich veränderten Strukturen in den Blutstropfen nach halbstündigem Hörgenuss von Satie sehen. Eine Studie, die wir an dieser Stelle gerne kurz erwähnen, hat die entspannende Wirkung von klassischer Musik untersucht:

Messbare positive Auswirkungen auf Blutdruck, Puls und Atmung hat eine Studie mit 60 Probanden der Universitätsklinik Marienhospital in Herne dokumentieren können. Das Anhören von Johann Sebastian Bachs Orchestersuite Nr. 3 senkte den oberen (systolischen) Blutdruckwert um durchschnittlich 7,5 zu 4,9 mmHg (Millimeter Quecksilbersäule) und den unteren (diastolischen) Wert um fast 5 mm Hg: also auf Blutdruckwerte von bspw. 140 zu 90 mmHg auf rund 132 zu 85 mmHg. Auch der Puls verlangsamte sich bei den Versuchspersonen messbar um durchschnittlich sieben Schläge pro Minute. Und niedrigere Blutdruck- und Pulswerte wirken entlastend auf das Herz.

Und was sollte man hören, um die positive Wirkung auf das Herz-Kreislauf-System zu bewirken und die Entspannung durch Musik zu fühlen? Kardiologe Prof. Dr. med. Hans-Joachim Trappe, Direktor der Medizinischen Klinik II an der Universitätsklinik Marienhospital empfiehlt vor allem Stücke der Komponisten Albinoni, Bach, Corelli, Händel und Mozart sowie Tartini.

Gute Stimmung im vegetativen Nervensystem macht die eigene Lieblingsmusik übrigens auch.

Mehr Infos unter: http://www.hochdruckliga.de/nachrichtendetails/items/255.html.